Sind die Kreditkartendaten auf dem Magnetstreifen oder EMV-Chip?

Die Kreditkartendaten sind derzeit noch sowohl auf dem Magnetstreifen als auch auf dem EMV-Chip gespeichert. EMV steht dabei für die drei maßgeblich an der Entwicklung des Systems beteiligten Unternehmen: Europay International (inzwischen MasterCard Europe), MasterCard und Visa.

Dass zweigleisig gefahren wird, liegt daran, dass die EMV-Technologie noch nicht weltweit Einzug gehalten hat. In einigen Ländern können daher nur Kreditkarten eingelesen werden, die über einen Magnetstreifen verfügen. Das gilt zum Beispiel für die USA, wo die flächendeckende Umstellung auf EMV voraussichtlich erst ab 2013 erfolgt.

Der Magnetstreifen wurde zum Sicherheitsrisiko

Die Bemühungen, den Magnetstreifen in Rente zu schicken und gänzlich durch den goldfarbenen Chip auf der Vorderseite der Kreditkarte zu ersetzen, haben sicherheitstechnische Gründe. Der Magnetstreifen kann mit den entsprechenden Geräten problemlos ausgelesen und die Karte anschließen geklont werden. Diese Vorgehensweise nennt man Skimming. Die Täter montieren dazu Kartenlesegeräte und Minikameras an Geldautomaten oder manipulieren Terminals in Geschäften. Die Informationen werden dann unter anderem per Mobilfunk an die Täter weitergeleitet. Unterbinden lässt sich diese Betrugsmasche nur, wenn die Karten nicht länger mit einem Magnetstreifen versehen werden.

Warum wird sich der EMV-Chip durchsetzen?

Innerhalb Europas könnte bereits auf den Magnetstreifen verzichtet werden. Seit dem 1. Januar 2011 ist der veraltete Datenspeicher überflüssig, weil spätestens zu diesem Termin alle Terminals und Automaten auf die neue Technologie umgestellt werden mussten.

Der EMV-Chip kann im Gegensatz zu seinem Vorgänger nicht ausgelesen werden, weil die Daten verschlüsselt hinterlegt sind. Zudem müssen die meisten Zahlungen inzwischen mit der persönlichen Identifikationsnummer (PIN) autorisiert werden. Die Unterschrift wird nur noch in seltenen Fällen akzeptiert. Die Technik macht es den Betrügern deutlich schwerer, die Karte zu nutzen – in Geschäften oder an Geldautomaten. Sie weichen daher immer öfter in die Länder aus, in denen noch der Magnetstreifen genutzt wird.

Übrigens: Der Chip dient nicht nur der Sicherheit, sondern kann bei Bedarf auch mit einer Geldkartenfunktion belegt werden – ideal für Kleinbeträge, sofern die Zahlung mit Geldkarte akzeptiert wird.